Alpenwanderungen
Verwall I
Jahr | Bezeichnung der Tour | Touren-Verlauf |
---|---|---|
1993 | Verwall I |
St. Anton am Arlb. - Moostal - Darmstädter Hütte- Hoppe-Seyler-Weg - Niederelbe-Hütte - Kieler Weg - Edmund-Graf-Hütte - Hoher Riffler - Malfontal - Pettneu am Arlberg |
Allgemeines zur Tour:
Für dieses Gebirge findet man 2 Schreibweisen: Verwall oder
Ferwall. Ich werde hier die 1. Variante benutzen.
Der Bekanntheitsgrad des Verwalls ist nicht allzu groß, obwohl es verkehrsmäßig relativ gut
erreichbar ist. Wir genießen bei dieser Tour, dass es etwas ruhiger zugeht als bei den
Hauptattraktionen der Alpen. Und eine schöne Gebirgslandschaft hat das Verwall allemal zu
bieten.
Der Höhepunkt dieser Wanderung ist die Besteigung des Hohen Rifflers am letzten Tag.
Obwohl er 3168 m hoch ist, gehört er zu den eher leichteren Dreitausendern. Und da er über
seine Umgebung ein ganzes Stück herausragt, hat man natürlich eine herrliche Aussicht.
Die Wege sind teilweise recht anspruchsvoll, aber klettertechnisch sind keine größeren
Schwierigkeiten zu erwarten. Natürlich können Querungen von Schneefeldern unangenehm werden
und beim Aufstieg zur Kieler Wetterhütte gibt es eine schmale, teilweise
drahtseilgesicherte Wegstelle am Abgrund, bei der Schwindelfreiheit verlangt wird. Auch beim
Aufsteig zum Schneidjöchli und auf den Hohen Riffler geht es über Geröll und
Blockfelder, was Trittsicherheit erfordert, aber machbar ist. Zu beachten sind natürlich die
Gefahren, die im Gebirge in dieser Höhe immer auftreten können.
Etwas leichter wird die Tour, wenn man am 2. Tag von der Darmstädter Hütte zur
Niederelbehütte nicht den Hoppe-Seyler-Weg geht, sondern stattdessen den
Sepp-Jöchler-Weg über das Seßladjoch wählt.
Wem am vorletzten Tag nach der Wanderung von der Niederelbe-Hütte zur
Edmund-Graf-Hütte der Aufstieg auf den Hohen Riffler zu anstrengend ist, der
kann ihn sich auch für den nächsten Tag aufheben. Allerdings hat man dann ca. 2000 Höhenmeter
Abstieg hinter sich zu bringen oder man hängt einfach noch einen Tag dran, wenn man die Zeit
hat.
Am 2. oder 3. Tag bietet sich an, die kurze Besteigung des Kappeler Kopfes (2404 m)
einbauen, welcher eine herrliche Rundsicht bietet. Von der Niederelbehütte aus
erreicht man ihn in ca. 0,5 h.
Bei diese Wanderung kann man auch eine Anreise mit dem Zug planen, da sowohl St. Anton
als auch Pettneu über einen Bahnanschluss verfügen. Bei der Anreise mit dem Auto muss
man zusehen, wie man von entweder am ersten oder am letzten Tag von Pettneu nach
St. Anton kommt. Entweder schon vorher mal nach den Zug- und Busverbindungen schauen
oder trampen!
Bitte beachtet auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren, z. B. dass die
angegebenen Gehzeiten als reine Laufzeiten für erwachsene Wanderer (ohne Pausen) angegeben sind!
Karten:
Unsere Wanderung ist sowohl auf der Freytag&Berndt-Wanderkarte WK372 (Arlberggebiet, Paznaun, Verwallgruppe) als auch auf den Kompass-Wanderkarten 41 (Silvretta - Verwallgruppe) und 33 (Arlberg - Nördliche Verwallgruppe) vollständig enthalten. Alle im Maßstab 1:50 000.
Nützliche Links:
- Darmstädter Hütte
- Niederelbehütte
- Edmund-Graf-Hütte
- Vorstellung der Hütten und Touren im Verwall auf verwall.de
- Weitere gute Beschreibungen ähnlicher Touren auf ueber-alle-berge.de und ClemensMayer.de
- Weitere Verweise unter Tipps und Links
1. Tag: St. Anton am Arlberg - Darmstädter Hütte
Gehzeit: ca. 4 h
Der Aufstieg beginnt in St. Anton in der Nähe der Rendlbahn- Talstation (nur
Winterbetrieb). Von dort aus steil hinauf (meist auf der Ski-Talabfahrt) nach Süden in das
Moostal. Auf dem Fahrweg immer weiter talaufwärts, vorbei an den Jausenstationen
Tritschalpe und Rossfallalpe. Hinter dem Speichersee Kartell
(2020 m) verlässt man den Fahrweg und steigt am Moosbach entlang weiter aufwärts, quert den
Bach und erreicht dann endlich die Darmstädter Hütte (DAV,
2384 m).
2. Tag: Darmstädter Hütte - Niederelbe-Hütte
Gehzeit: ca. 5 h
Von der Darmstädter Hütte geht es auf dem Advokatenweg durch das Hintere
Kartell, über Geröll und Blöcke aufwärts zum Schneidjöchli (2841 m)
zwischen Saumspitze und Seeköpfen. Dann auf dem
Hoppe-Seyler-Weg wieder herunter in das Vergrößkar und später auf
schmalen Steig ein wenig ausgesetzt über Schrofen aufwärts zur Kieler
Wetterhütte (Notunterkunft, 2800 m) auf der Oberen Fatlarscharte. Von dort
dann herunter zum Fatlarkar und weiter über das Seßgradjoch zur
Niederelbe-Hütte (DAV, 2310 m).
Eine Alternative zum vorgeschlagenen Hoppe-Seyler-Weg ist der Sepp-Jöchler-Weg
über das Seßladjoch. Er ist etwas einfacher und schneller und sei daher zum einen bei
schechtem Wetter empfohlen und zum anderen all jenen, die nicht ganz trittsicher sind.
3. Tag: Niederelbe-Hütte - Edmund-Graf-Hütte
Gehzeit: ca. 4 h; Auf den Hohen Riffler ca. 2,5 h
Von der Niederelbe-Hütte geht man zur Oberen Seßladalpe und dann weiter auf
dem Kieler Weg über Wiesenhänge durch das Skigebiet von Kappl
(Dias-Alpe) zur Schmalzgrubenscharte (2697 m). Von dort führt der
Rifflerweg dann wieder über Geröll abwärts, am Schmalzgrubensee
vorbei bis zur Edmund-Graf-Hütte (DAV, 2408 m).
Nach einer Rast an der Hütte steigt man ohne Gepäck erst über Gras und Blockwerk, dann durch
eine breite Geröllrinne und die letzten Höhenmeter über lose Blöcke aufwärts zum Gipfel des
Hohen Rifflers (3168 m). Nach dem Genuss der herrlichen Aussicht steigt man
auf gleichem Weg wieder hinunter zur Hütte.
4. Tag: Edmund-Graf-Hütte - Pettneu
Gehzeit: ca. 2,5 h
Von der Hütte geht es das Jacobstal steil hinab bis zum Malfonbach, wo man
den Fahrweg erreicht. Meist auf diesem geht es jetzt im Malfontal stetig
abwärts - an der Jausenstation Vordere Malfonalpe (1687 m) vorbei bis hinunter nach
Pettneu am Arlberg (1222 m), wo diese Wandertour endet.
Kurzbericht von der Tour 1993
Mit Susanne, Elvira, Bernd und Winfried war ich vom 24.-27. Juli 1993 im Verwall unterwegs.
Nach der Hinfahrt über den Arlbergpass starteten wir noch am Vormittag in St. Anton bei
sonnigem Wetter den Aufstieg durch das Moosbachtal zur Darmstädter Hütte.
Leider hielt das gute Wetter am nächsten Tag nicht an. Nach dem Passieren des Schneidjöchlis
und der "Abfahrt" in einem Schneefeld regnete es erstmal, hörte dann aber beim Aufstieg zur
Kieler Wetterhütte wieder auf. Kurz vor der Niederelbehütte kamen wir dann noch in ein
leichtes Gewitter.
Auch am Montag ging es erstmal wieder teilweise begleitet von Niesel und Nebel durch das
Skigebiet von Kappl. An der Schmalzgrubenscharte wurde es wieder besser. Am frühen
Nachmittag kamen wir an der Edmund-Graf-Hütte an und konnten dann vor der Hütte sogar noch
ein par Sonnenstrahlen genießen.
Unseren letzten Tag begannen wir (ohne Gepäck und ohne Elvira) mit dem Aufstieg zum Hohen
Riffler. Oben war es zwar recht kalt, aber dafür hatten wir gute Sicht. Dann aßen wir in der
Edmund-Graf-Hütte noch Mittag, stiegen nach Pettneu ab und fuhren mit dem Bus zurück nach
St. Anton. Die Heimfahrt unterbrachen wir nochmal in Bludenz, um in einem Biergarten
Abendbrot zu essen. Spät am Abend kamen wir dann nach Marbach zurück und freuten uns über
ein gelungenes verlängertes Wochenende.