Alpenwanderungen
Samnaungruppe I (Furglerrunde)
Jahr | Bezeichnung der Tour | Touren-Verlauf |
---|---|---|
2021 und 2023 |
Samnaungruppe I (Furglerrunde) |
a) schwer: See - Winkl - Ascher Hütte - Furgler - Scheid - Kölner Haus - Arrezjoch - Hexenkopf - Hexenseehütte - Masnerjoch - Istalanztal - See b) leicht: See - Medrigjochbahn - Ascher Hütte - Furglerjoch - Furglersee - Kölner Haus - Arrezjoch - Hexenseehütte - Masnerjoch - Medrigjochbahn - See |
Allgemeines zur Tour:
Die Furglerrunde führt durch die Samnaungruppe. So manchem wird das erst
einmal nicht viel sagen. Am ehesten wissen Skifahrer, dass der Schweizer Ort Samnaun an
das Skigebiet von Ischgl angebunden ist. Wir sind aber nördlich davon unterwegs, zwischen
dem Paznaun- und dem Oberinntal. Der Furgler, den wir auch
überschreiten, ist ein markanter Dreitausender im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis. Und das
wiederum dürfte den meisten Skifahrern ein Begriff sein.
Von den angebundenen Hütten wird die Tour als Furglerrunde beworben und auf einem Flyer
vorgestellt. Die dort vorgeschlagene Route ist besonders für Einsteiger, Familien und Genießer
geeignet. Dieser Routenvorschlag ist hier in unserer Beschreibung als leichte Variante aufgenommen
worden und wurde 2023 im Rahmen der "Mädelstour" begangen. 2 Jahre zuvor haben wir für unsere
"Männertour" die Runde noch etwas erweitert - diese ist hier als die schwierigere Variante
beschrieben. Jeder kann also selbst wählen, was seinen Fähigkeiten mehr entspricht.
Dieser Rundweg erscheint Naturliebhabern auf den ersten Blick sehr unattraktiv, da der Weg zum
Großteil durch die Skigebiete von See und Serfaus-Fiss-Ladis verläuft. Und
zugegebenermaßen ist man auch mal auf oder neben Skipisten in modellierter, planierter und
verbauter Landschaft unterwegs - nicht schön anzuschauen. Aber empfehlenswert ist die Runde
trotzdem, denn meist meidet man die Pisten und kann sich an den Pluspunkten erfreuen: Blühende
Bergwiesen, kleine Seen, Murmeltiere und interessante Wegführungen. Und auf der schweren Variante
lohnen alleine schon die beiden Dreitausender Furgler und Hexenkopf mit ihrer
hervorragenden Aussicht die Mühen.
Bezüglich der Besucherfrequenz erleben wir 2 Extreme: Während im Skigebiet von SFL
aufgrund der verkehrenden Seilbahnen viele Ausflügler unterwegs sind, ist es jenseits des
Arrezjochs viel ruhiger. Der Furgler ist ein vielbesuchter Aussichtsberg,
währenddem man auf dem genauso attraktiven Hexenkopf nur wenig anderen Wanderern
begegnen wird. Neben verbauten, vielbesuchten Stellen im Skigebiet gehen wir auch fast alleine
durch nahezu unberührte Natur.
Auch die Hütten sind sehr unterschiedlich: Die Ascher Hütte ist eine eher kleinere
Hütte, die vor wenigen Jahren einen direkten Pistenanschluss bekommen hat. Das hat ihr aber
nicht geschadet, im Sommer ist sie weiterhin empfehlenswert. Das wesentlich größere Kölner
Haus dagegen liegt auf der Komperdellalpe direkt unterhalb der riesigen
Bergbahnstation und damit mitten im Skirummel. Trotzdem haben wir uns dort wohlgefühlt. Und
vollkommen anders ist die Hexenseehütte: Mit ihren wenigen Schlafplätzen wird sie durch
nur 2 Hüttenkräfte bewirtschaftet.
Das Essen war auf allen 3 Hütten sehr gut. Allerdings wurde auf keiner Hütte Essen à la carte
angeboten, sondern nur Halbpension mit einem abendlichen 3-Gang-Menü (konventionell oder
vegetarisch), was uns eigentlich meist zu viel ist. Aber die Vorsuppe und/oder das Dessert ließ
sich genauso wie das Frühstück abwählen. Möglicherweise war das bei unserem Besuch aber auch den
Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geschuldet.
Zur Schwierigkeit: Die Variante b) mit ihren täglichen rund 4 h Gehzeit würde
ich als leichte Bergtour einschätzen. Die Wege sind gut markiert. Einige Geröllfelder und
Schotterwege erfordern Trittsicherheit, Schwindelfreiheit hingegen ist nicht erforderlich.
Lediglich eine Wegstelle, die Querung einer Rinne, ist ein wenig schwieriger, aber durch das
angebrachte Drahtseil kann diese auch von etwas weniger geübten Wanderern überwunden werden.
Wesentlich Schwieriger ist die vorgestellte Variante a). Schon beim Aufstieg auf den
Furgler muss man öfters mit die Hände benutzen, aber viel mehr noch die Gratwanderung
beim Aufstieg zum Hexenkopf erfordert unbedingte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Bei den teils ausgesetzten Klettereien im I. Grad erfordert auch das brüchige Gestein viel
Aufmerksamkeit. Außerdem liegen die Anstiege auf Furgler und Hexenkopf auf der
Nordseite, so dass dort sicher noch länger in den Sommer hinein mit Altschnee zu rechnen ist.
Deshalb eher nicht zu zeitig die Tour angehen!
Man kann die leichten und schwereren Tagesetappen natürlich auch mischen. Oder bei Gruppen mit
unterschiedlichen Fähigkeiten die einen die leichte Variante und die anderen die schwerere gehen
und dann trotzdem gemeinsam übernachten. Und im Kapitel
Mögliche Variationen der Tour sind wieder weitere
Vorschläge zu finden, wie man die Runde abkürzen, verlängern oder anderweitig abändern kann.
Wenn man sich den Auf- und/oder Abstieg durch die Benutzung der Medrigjochbahn
erleichtern will, sollte man bei der Planung darauf achten, dass es eine Mittagspause gibt.
Bitte vorher informieren, um Wartezeiten zu vermeiden!
Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für die Furglerrunde gut möglich:
Mit dem Zug fährt man bis zum Bahnhof Landeck-Zams und von dort mit dem Bus in Richtung
Bielerhöhe-Silvrettasee eine knappe halbe Stunde bis zur Haltestelle
See Gemeindeamt.
Weitere Informationen sind bei den allgemeinen Hinweise zu den Touren
zu finden. Bitte beachten!
Hingewiesen sei auch auf die Fotoalben der Männertour
(schwerere Variante a) und der Mädelstour
(leichtere Variante b).
Karten:
Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:
- Kompass Wanderkarte 42
Landeck, Nauders, Samnaungruppe
Maßstab 1:50 000, ISBN: 9783990447338 - Freytag&Berndt-Karte WK 254
Landeck - Reschenpass - Samnaungruppe - Paznaun
Maßstab 1:50 000, ISBN: 9783707913415
Nützliche Links:
- Ascher Hütte
- Kölner Haus
- Hexenseehütte
- Flyer Furglerrunde (PDF)
- Weitere Verweise unter Tipps und Links
1. Tag: See - Ascher Hütte
a) über Winkl
Gehzeit: ca. 4 h
Die Tour beginnt an der Talstation der Medrigjochbahn in 1042 m Höhe. Bei Anreise
mit dem Auto biegt man in See direkt bei der Talstation von der
Paznauntalstraße nach links ab und fährt am Stationsgebäude vorbei zu den
dahinterliegenden Parkplätzen, wo man das Auto kostenfrei abstellen kann. Bahnreisende steigen
an der Bushaltestelle See Gemeindeamt aus, welche auch keine 100 m von der Bergbahn
entfernt ist.
Erstaunlicherweise ist in der Umgebung kein Wegweiser zur Ascher Hütte zu finden. Wir
sind deshalb vom Stationsgebäude bergwärts gelaufen und dann nicht rechts zum Parkplatz, sondern
links abgebogen, wo ein Fußweg aufwärts zu den weiter oben stehenden Häusern führt. Dort stößt
man auf eine Straße, der wir nach rechts folgen. Nach 200 m erreicht man wieder die
Seilbahntrasse. Ab hier ist die Route dann markiert. Linksab verläuft der Weg über Wiesen
aufwärts zum Ortsteil Winkl. Dort folgt man der Straße aufwärts bis zu deren Ende und
geht den ausgeschilderten Fußweg weiter in den Wald. Steil bergauf geht man auf dem Pfad, bis
man wieder einen Fahrweg erreicht. Unter der Seilbahn hindurch dann etwas moderater aufwärts,
stößt man bald auf den Waldweg, auf welchen im Winter die Rodelbahn verläuft.
Dieser folgen wir bergauf und unterqueren ein paar Minuten später erneut die Gondelbahn. Wenn man
weiter oben die Ski-Talabfahrt erreicht, ist es nicht mehr allzu weit bis zur Bergstation der
Medrigjochbahn (1802 m) mit dem Panorama-Restaurant.
Weiter geht es geradeaus über den Fahrweg. Kurz vor der Talstation der Versingbahn
(1943 m) kann man nun oben auf einem Höhenzug die Ascher Hütte liegen sehen. Der
Wanderweg zweigt nach rechts ab und führt durch niedrigen Bewuchs aufwärts. Weiter oben wird die
Skipiste überquert. Nach dem Passieren eines Baches und einem letzten kleinen Anstieg erreicht
man endlich die Ascher Hütte (2256 m, DAV).
b) mit Benutzung der Medrigjochbahn
Gehzeit: ca. 1,5 h
Man parkt wie unter a) beschrieben und beginnt die Tour mit einer Bergfahrt der
Medrigjochbahn. Diese Gondelbahn bringt uns in wenigen Minuten direkt in das Skigebiet
von See auf eine Höhe von 1802 m und erspart uns so 760 Höhenmeter Aufstieg. Der
weitere Aufstieg ist auch unter a) beschrieben: Links auf den Fahrweg entlang und kurz vor der
Talstation der Versingbahn (1943 m) rechts ab auf den Wanderweg, der gut
beschildert auf die Ascher Hütte (2256 m, DAV) führt.
2. Tag: Ascher Hütte - Kölner Haus
a) mit Überschreitung des Furglers
Gehzeit: ca. 6 h
Unser Weg folgt anfangs ein Stück der Skiabfahrt, ehe er nach rechts abbiegt und steiler werdend
zum Medrigjoch (2555 m) ansteigt, wo sich seit Ende 2022 die Bergstation der neuen
Furglerblick-Kabinenbahn befindet. Ein Stück weiter muss eine Rinne gequert werden,
was sich mit Hilfe des angebrachten Drahtseils nicht allzu schwierig gestaltet. Immer weiter
durch Geröll aufwärts steigend erreicht man dann irgendwann das Furglerjoch (2748 m).
Von hier aus muss man immer wieder mal die Hände zu Hilfe nehmen, um in leichter Kletterei über
den Nordgrat den Furgler (3004 m) zu erreichen. Der Gipfel bietet genug Platz für
viele Leute, um bei einer Pause die herrliche Aussicht auf die benachbarten Gebirgsgruppen zu
genießen.
Der südwestliche Abstieg zum Tieftalsee ist zwar auch steil, aber ohne Kletterstellen.
Der Weg führt um den See herum und führt dann immer weiter herunter bis zur Scheid
(2429 m), wo man vollends in das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis eintaucht. Weiter
geht es entlang eines Höhenzugs auf dem Fahrweg zum Lazidkopf (2346 m). Der weitere
Abstieg über den Fahrweg zur Komperdell gehört zumindest im oberen Teil nicht zu den
Höhepunkten der Tour. Ggf. kann man die Serpentinen etwas abkürzen. Unten auf der
Komperdell-Alpe angekommen geht man ein letztes kleines Stück wieder aufwärts zur
riesigen Bergbahn-Station, unterhalb der unser Tagesziel liegt, das Kölner Haus
(1965 m, DAV).
b) über das Furglerjoch
Gehzeit: ca. 4 h
Die leichtere und kürzere Variante der Tagestour führt wie unter a) beschrieben auf dem gleichen
Weg bis zum Furglerjoch (2748 m). Der Abstieg zur Komperdellalpe geht
dann ostwärts über einen Schotterpfad zum Furglersee. Der weitere Abstiegsweg von dort
trägt den schönen Namen Murmeltiersteig. Er führt uns zur nicht zu übersehenden
Bergbahn-Station Komperdell und dem darunterliegenden Kölner Haus
(1.965 m, DAV).
3. Tag: Kölner Haus - Hexenseehütte
a) mit Überschreitung des Hexenkopfs
Gehzeit: ca. 7,5 h
Wir laufen auf dem Fahrweg unterhalb des Kölner Hauses westwärts zur Talstation der
Laustalbahn und von dort aus weiter talaufwärts. Nach ca. einem halben Kilometer zweigt
der Wanderweg zur Scheid vom Fahrweg nach links ab, überquert auf einem Steg den
Lausbach und steigt aufwärts entlang der Skiabfahrt. Weiter oben erreicht man den
Scheidtrail (Mountainbike-Abfahrt) und einen Fahrweg, der uns dann zur Scheid
(2429 m) führt.
Auf dem Fahrweg geht man nun noch an den Bergstationen der Scheid- und der
Moosbahn vorbei und biegt ca. 300 m dahinter nach rechts auf den Schmugglersteig
ab. Dieser führt recht hübsch durch das Laader Moos, bevor man die letzten Meter dann
auf dem Fahrweg oder der Skipiste zur Arrezjoch (2587 m) aufsteigt, von welchem man
dann schon zur Hexenseehütte schauen kann.
Wir wenden uns aber nach rechts, gehen auf dem Fahrweg zur Bergstation der Arrezjochbahn
und dahinter weiter auf einem Pfad am Hang entlang leicht aufwärts bis zum Masnerjoch
(2684 m). Plötzlich sind wir in richtig alpinen Gelände. Ab dort geht es steiler bergauf
durch Blockwerk. Der Weg zieht sich, ist überraschend lang, aber sehr reizvoll. Bei der
Gratüberschreitung muss man häufig die Hände zu Hilfe nehmen und sich bei dem bröckligen Gestein
und dem absturzgefährdeten Weg gut konzentrieren. Stückchenweise muss man auch wieder von den
Gratgipfeln absteigen. Irgendwann erreicht man dann aber doch den Gipfel des Hexenkopfs
(3035 m), der zwar nur wenig Platz zum Rasten, aber dafür eine umso schönere Aussicht bietet.
Der Abstieg auf der Südseite ist dann wieder etwas gemäßigter. Nur auf dem ersten Stück muss man
nochmals abklettern. Der weitere Weg geht zwar teilweise auch steil herunter, aber die Hände
braucht man dafür nicht mehr. Er leitet uns anfangs noch etwas auf dem Bergrücken entlang und
führt dann von diesem stetig abwärts zum Hexensattel (2713 m). Dort hält man sich
links und geht etwas weniger steil auf der Skiabfahrt herunter bis zur
Hexenseehütte (2588 m, DAV).
b) über das Arrezjoch
Gehzeit: ca. 3,5 h
Die wesentlich einfachere und kürzere Variante dieser Tagestour führt wie unter a) beschrieben
auf dem gleichen Weg bis zum Arrezjoch (2587 m). Von dort sieht man unten die Hütte
schon liegen. Noch kürzer wird die Etappe, wenn man die Lazidbahn benutzt. (Siehe Kapitel
Mögliche Variationen der Tour!)
Am Arrezjoch wenden uns zuerst nach rechts und gehen ein kleines Stück auf dem Fahrweg
in Richtung Arrezjochbahn-Bergstation. Der Schmugglersteig zweigt halb links ab
und führt am Hang entlang abwärts, dann durch ein großes Geröllfeld zum Hexensee und von
da hinauf zur Hexenseehütte (2588 m, DAV).
4. Tag: Hexenseehütte - See
a) über die Berglialpe und Winkl
Gehzeit: ca. 5 h
Von der Hütte aus gehen wir abwärts zum Hexensee (2540 m). Dort zweigt unser Weg
nach links ab, führt um den See herum auf die Nordseite uns steigt dann auf in Richtung
Masnerjoch (2684 m). Von dort steigt der Weg nach Norden in das Istalanztal
ab, anfangs steiler durch Blockwerk, später gemäßigter durch das Almgelände der
Berglialpe. Wieder etwas steiler geht es an einem hübschen Wasserfall vorbei. Weiter
unten erreicht man einen Fahrweg, der rechts zur Medrigjochbahn führen würde. Wir gehen
aber weiter am Bach entlang abwärts, bis wir den Fahrweg mit der Ski-Talabfahrt erreichen.
Diesen gehen wir nach rechts leicht bergauf, bis wir auf den uns schon vom Aufstieg bekannten Weg
mit der Rodelbahn stoßen. Diesen dann links hinunter. Nach Unterquerung der Seilbahntrasse geht
unser Fahrweg links ab und unmittelbar nach der weiteren Unterschreitung der Bergbahn führt der
Wanderpfad rechts steil herunter. Wir erreichen den Ortsteil Winkl, gehen die Straße
herunter bis zu einer steilen Kehre und laufen dort den Wanderweg über die Wiese herunter nach
Oberhaus. Vor der Loudeskapelle führt dann ein Fußweg herunter zum
Seilbahn-Parkplatz (1042 m), dem Ausgangspunkt unserer Tour.
b) mit Benutzung der Medrigjochbahn
Gehzeit: ca. 4 h
Der leichtere Weg geht, wie in a) beschrieben, hinauf zum Masnerjoch und dann hinunter
zur Berglialpe. Nach dem weiteren Abstieg am Wasserfall entlang stehen weiter unten
2 Wege zur Auswahl: Der erste ist ein Pfad, der den Istalanzbach überquert und dann
wieder aufwärts zur Medrigalm führt. Insgesamt ca. 140 Höhenmeter muss man auf den
Bergrücken wieder aufsteigen, ehe der Weg wieder etwas abwärts zur Talstation der im Sommer
geschlossenen Rossmoosbahn führt. Über den Fahrweg geht es dann bergab bis zur
Medrigjochbahn und dem Panoramarestaurant.
Der zweite Weg ist ein Waldweg, den man erreicht, wenn man weiter dem Bachlauf nach unten folgt.
Er führt nicht über schönes Almgelände, ist dafür aber etwas kürzer. Er überquert den Bach und
man muss ca. 80 Höhenmeter leicht aufsteigen, ehe es wieder sanft abwärts zur Seilbahn
(1802 m) geht.
Die Talfahrt mit der Medrigjochbahn erspart den Knien dann weitere 760 Höhenmeter
Abstieg und beendet die Wandertour an der Talstation der Seilbahn.
Mögliche Variationen der Tour:
Die einfachste Möglichkeit, die Tour zu variieren besteht darin, die Tagesetappen der einfachen
und der schwierigen Variante zu mischen. Wenn beispielsweise das Wetter an einem Tag das Begehen
von schwierigen Abschnitten nicht zulässt, kann man auf die einfachere Variante ausweichen.
Man kann die Runde natürlich auch entgegen dem Uhrzeigersinn gehen. Allerdings müsste man dann
am ersten Tag die Medrigjoch-Seilbahn benutzen, ansonsten hätte man über 1600 Höhenmeter
Aufstieg zu bewältigen. Bei der schwierigeren Variante hätte diese Gehrichtung aber den Nachteil,
dass man die meisten schweren Wegabschnitte im Abstieg bewältigen muss.
Eine andere Möglichkeit ist, die Runde in Serfaus zu beginnen. Dann wird es aber
schwieriger, die Runde in 4 Tagesetappen einzuteilen. Lediglich für die leichtere Variante ist
das eine Option.
Am ersten Tag beim Aufstieg von See zur Ascher Hütte kann man alternativ auch
einen anderen Aufstieg als den von uns begangenen wählen: Von der Seilbahn-Talstation läuft man
die Hauptstraße wieder ca. 300 m talabwärts und dann rechtsab zur Pfarrkirche von See.
Dort endet die Rodelbahn. Auf dieser (im Sommer ein Fahrweg) geht es in Serpentinen immer aufwärts
bis zur Bergstation der Medrigjochbahn. Von dort aus könnte man auch weiter auf dem
Fahrweg in Serpentinen aufwärts durch das Skigebiet bis zum Gratli, der Bergstation der
Zeinisbahn, laufen und von dort fast ohne Höhenunterschied herüber zur Ascher
Hütte, aber diese Variante ist sicherlich nicht allzu reizvoll.
Für die Tagesetappe von der Ascher Hütte zum Kölner Haus gibt es noch 2 andere
Alternativen: Man kann den Weg über die Glockscharte (2770 m) gehen und von dort
aus auch einen Abstecher auf die Glockspitze (2846 m) starten. Der Abstieg führt
dann am Blankasee vorbei. Oder man wählt den Weg über die Kübelgrubenscharte
(2770 m) und das Urgjoch. Der Abstiegsweg trifft dann am Unteren
Glockhausersee auf den Weg von der Glockscharte und noch weiter unten auf den
Murmeltiersteig, der vom Furglersee herunterführt.
Auch für die schwierige Variante dieses Weges gibt es noch eine Alternative: Nach dem Abstieg
vom Furgler über den Tieftalsee zur Scheid kann man von dort auch auf
dem eigentlich für den nächsten Tag geplanten Aufstiegsweg in das Laustal absteigen,
weil der etwas schöner ist.
Auch am 3. Tag gibt es Variationsmöglichkeiten: Man kann sich knapp 400 Aufstiegs-Höhenmeter
ersparen, wenn man die Lazidbahn für das erste Wegstück nimmt. Nicht nur die
Bequemlichkeit kann einen dazu verleiten, sondern zusätzlich auch noch, dass die Fahrt für
Übernachtungsgäste im Kölner Haus kostenlos ist. Man erhält die
Super.Sommer.Card, welche die Benutzung der Seilbahnen gratis ermöglicht. Aber darauf
wird man natürlich nur bei schlechtem Wetter, Erschöpfung o. ä. zurückgreifen, denn wir wollen
ja die Natur erleben. ;-)
Anstatt des vorgeschlagenen Aufstiegswegs durch das Laustal kann man auch eine andere
Variante gehen: Man steigt zuerst auf dem Fahrweg zum Lazidkopf auf. Auf halben Weg
zweigt links der Böderweg ab, über welchen man zur Mooshütte kommt. Weiter
kann man dann am Hang des Pezids entlang zum Arrezjoch aufsteigen.
Wer den schwereren Aufstieg auf den Hexenkopf vom Arrezjoch über das
Masnerjoch und den langen Grat nicht gehen möchte, der kann auch zuerst zur
Hexenseehütte absteigen und den Gipfel von dort aus ohne Gepäck über den
Hexensattel und die Südseite angehen. Dieser Aufstieg ist etwas leichter.
Eine andere Gipfelmöglichkeit von der Hexenseehütte aus ist der Masnerkopf.
Mit seinen 2828 m bietet er sicherlich auch eine schöne Aussicht, aber seine für die
Skifahrer abgefräste Flanke ist wahrlich nicht schön anzuschauen. Eine noch kürzere
Ausflugs-Alternative ist der hübsche Gmairersee (2672 m), zu dem man auf dem
Weitwanderweg 712 über den Hexensattel (2713 m) gelangt.
Eine Verkürzung der 4-Tagestour ist eher nur möglich, wenn man z. B. die Überschreitung des
Furglers weglässt. Man könnte am Anreisetag von See aus die Seilbahn benutzen
und anschließend gleich über die Ascher Hütte und das Furglerjoch zum
Kölner Haus laufen. Schnelle Geher könnten dann sogar noch vom Furglerjoch
den Abstecher auf den Furgler schaffen, wofür knapp 2 h zusätzlich einzuplanen sind.
Möchte man noch etwas länger in der Gegend bleiben, dann kann man einen Teil unseres Weges in
eine 5- oder 6-Tages-Tour einbauen: Von der Hexenseehütte steigt man am Tag 4 nicht
in Richtung See ab, sondern geht auf dem Weitwanderweg 712 weiter über die
Alp Trida zur Heidelberger Hütte (2264 m, DAV). Das ist aber ein sehr
langer Weg, selbst schnelle Geher brauchen mindestens 10 h Gehzeit. Deshalb kann die Etappe
auch geteilt werden: An der Alp Bella steigt man nach Compatsch/Samnaun ab,
übernachtet dort und fährt anderntags mit Seilbahn zum Alptrider Sattel. Von der
Heidelberger Hütte kann man entweder nach Ischgl absteigen oder auch in die
Silvretta weitergehen. Es bietet sich die von uns im Jahr 2011 begangene
Tour Silvretta I über die
Jamtalhütte und Wiesbadener Hütte zur Bielerhöhe an. Von jedem
der Talorte gelangt man mit dem Bus zurück nach See oder Landeck.
Bericht von der "Männertour" 2021
COVID-19 und kein Ende... :-( Aber nach den Erfahrungen des Vorjahres sah es im
Frühjahr dann doch so aus, als würde unsere Alpentour im Sommer stattfinden können. Und da sich
als passender Termin dann auch nur das Wochenende 13.-16. August fand (also mehr im Spätsommer,
wo die Inzidenz schon im Vorjahr nur auf niedrigem Niveau war), waren wir recht zuversichtlich.
Allerdings waren für die eigentlich geplante Runde in den Allgäuer Alpen die Hütten
teilweise schon ausgebucht. Aber die Hütten der Furglerrunde waren noch frei. Diese Tour
stand schon länger auf unserer To-do-Liste.
Leider waren wir 2021 mal wieder in kleinerer Runde unterwegs, nur Clemens, Stefan und Norbert.
Die Wettervorhersage klang aber vielversprechend. Am Freitagmorgen starteten wir wieder in
Richtung Alpen. Baustellen und Staus verlängerten die Fahrt, so dass wir erst um
14:00 Uhr in See aufbrachen und nach dem Aufstieg bei schönem Wetter um
18:15 Uhr in der Ascher Hütte eincheckten.
Fast wie geplant starteten wir am nächsten Morgen um 8:15 Uhr. Der Aufstieg auf den
3004 m hohen Furgler zog sich, aber um 12:30 Uhr waren wir oben. Zwar nicht
ganz alleine, aber der Gipfel bietet genug Platz. Auf dem Abstieg über den Tieftalsee
und die Scheid waren dann wieder weniger Leute unterwegs. Auch die reichlich 1000
Höhenmeter runter brauchten ihre Zeit. Um 17:30 Uhr kamen wir am Kölner Haus an,
wo wir von der netten Hüttenwirtin ein kostenloses Upgrade auf ein Viererzimmer bekamen, weil
das für sie wegen der Corona-Regeln günstiger war.
Die Frühstückszeiten im Kölner Haus sind auf den Betriebsstart der Seilbahnen
ausgerichtet. Wir wollten aber früher los, weil wir die Bergbahn nicht benutzen wollten und
die geplante Tagesetappe doch etwas länger ist. Einen frühen Kaffee bekamen wir aber auch noch
vor unserem Start um 7:30 Uhr.
Am Arrezjoch dachten wir eigentlich, dass wir einen guten Teil des Weges schon geschafft
hätten. Aber das auf und ab auf dem Gratanstieg zum Hexenkopf dauerte dann doch noch
eine ganze Weile. Zumal man sich dabei gut konzentrieren musste, aber Spaß macht der Weg schon.
Und als wir dann um 14:45 Uhr den Gipfel erreicht hatten, genossen wir die herrliche
Aussicht und die Einsamkeit. Auf dem Anstieg vom Masnerjoch war uns nur 1 Päärchen
begegnet.
Beim Abstieg ging in gar nicht allzu großer Entfernung ein leichter Schauer herunter, aber bei
uns war nur kurz ein ganz leichter Niesel zu verspüren. Kurz nach 17:00 Uhr erreichten wir
die Hexenseehütte und wurden dort von den 2 sympathischen Frauen begrüßt, die in dieser
Woche als Freiwillige die Bewirtschaftung der Hütte übernommen hatten.
Der in der Nacht eingesetzte Regen hörte am Morgen wieder auf, so dass wir um 8:00 Uhr bei
ganz leichtem Niesel starteten. Es hellte dann erstmal wieder auf und am letzten Tag begleitete
uns ein Wechsel von Sonne und Wolken. Nur noch 1x gab es einen leichten Niederschlag. Unser
Ziel war die Bergstation der Medrigjochbahn. Da wir mittlerweile doch so ganz langsam
auf die Sechzig zugehen, wollten wir unseren Knien 760 der ansonsten mehr als 1600 Höhenmeter
ersparen und mit der Gondel herunterfahren. Leider haben wir uns beim Abstieg hinter der
Berglialpe und dem Wasserfall an die Ausschilderung zum Panoramarestaurant
gehalten und nicht noch einmal auf die Karte geschaut. Der Weg führte nämlich erst einmal wieder
140 Höhenmeter aufwärts zur Medrigalpe und dann weiter über den Bergrücken zur Talstation
des Rossmoos-Sesselliftes. Über die Skiabfahrt kamen wir dann auch schnellen Schrittes
erst um 12:02 Uhr an der Medrigjochbahn an. Das war ärgerlich, weil diese zwar
aktuell noch Leute nach oben brachte, aber wegen der Mittagspause keine Talfahrt mehr möglich
war. :-( Also gönnten wir uns zum Abschluss noch einen Germknödel im
Panorama-Restaurant, beobachteten einen Graupelschauer und fuhren um 13:00 Uhr
abwärts nach See. Später als geplant starteten wir um 13:40 Uhr unsere Heimfahrt.
Fazit der Tour: Wie im Vorjahr trübten die Einschränkungen durch die Beherbergungs-Regeln
der Corona-Pandemie das Tour-Erlebnis kaum und das schöne Wetter machte diese Runde zu einem
Erlebnis. Prädikat: Trotz kleiner Minuspunkte empfehlenswert.
Zum Fotoalbum der "Männertour" Furglerrunde 2021
Bericht von der "Mädelstour" 2023
In Jahr 2023 fiel die Mädelstour mit nur zwei Mädels sehr klein aus. Da wir das erste Mal ohne
Eltern unterwegs waren, war die Furglerrunde für uns genau das Richtige. Durch die
vielen Variationen waren wir für alle Lagen gerüstet und machten uns für die Zeit vom 30.07. bis
02.08.23 auf den Weg nach See im Paznauntal.
Da wir Mädels es gerne etwas gemütlicher angehen lassen, fuhren wir zum Medigjoch mit
der Seilbahn. (Tipp: Hier sollte man gleich die Karte für die Talfahrt am letzten Tag mit kaufen!)
Oben angekommen genossen wir kurz das Bergpanorama, bevor wir inmitten einiger Touristen den Weg
zur Ascher Hütte auf uns nahmen. Am Abzweig des Aufstieg-Pfads vom breiten Fahrweg warnte
ein Schild vor den Schwierigkeiten dieses Wanderwegs. Kurz waren wir verwundert, doch nachdem vor
uns eine Dame in Flipflops (!!!) für Fotos poste, war uns dann auch klar, warum das Schild dort
stand. So schwer ist der Weg dort hinauf nämlich nicht.
Mit einem kleinen Regenzwischenstopp unter einer Seilbahnstation erreichten wir recht schnell die
Ascher Hütte und genossen die bis dahin wieder aufgetretenen Sonnenstrahlen bei einem
wohlverdienten Radler auf der Terrasse. Auch ein schöner Sonnenuntergang blieb uns nicht verwehrt.
Für den nächsten Tag hatten wir uns die Besteigung des Furglers vorgenommen - für uns beide
der erste 3000er. Das Wetter meinte es gut mit uns und so kraxelten wir bei strahlendem Sonnenschein
aufwärts. Die letzten Meter empfanden wir beide als nicht ganz ohne. Die Besteigung ist nur zu
empfehlen, wenn man auch wirklich schwindelfrei ist. Gerade deshalb waren wir wirklich stolz, als
wir unsere Mittagspause gegen 12:45 Uhr auf dem Furgler genossen.
Der Schlag kam dann beim Abstieg, denn so langsam ließen die Kräfte nach und der Abstieg auf
1965 m war wirklich nicht zu unterschätzen. Hinzu kam, dass durch den Bau der neuen
Komperdellbahn das komplette Areal oberhalb des Kölner Hauses abgesperrt war und
wir noch einen Umweg in Kauf nehmen mussten. (Tipp: Man kann durch die Talstation der
Lazidbahn hindurchgehen, wenn man bis ins Erdgeschoss fährt.) Völlig erschöpft kamen wir
gegen 17:00 Uhr an der Hütte an und wurden mit den Worten empfangen, man hätte sich schon Sorgen um
uns gemacht. Insgesamt waren wir ca. 9 Stunden unterwegs, entsprechend verschwitzt und fertig sahen
wir auch aus.
Das Kölner Haus ist für eine Berghütte absolut luxeriös und wir fühlten uns etwas fehl am Platze.
Trotzdem genossen wir z. B. die warme Dusche ohne Aufpreis, bevor die eine von uns sich
kränkelnd schon zeitig ins Bett legte und die andere noch den Ausblick auf die Schischule genoss,
in der sie vor über 20 Jahren Skifahren gelernt hatte.
Der nächste Tag begann mit absolut schlechtem Wetter und einem phänomenalen 3*-Luxusbergfrühstück -
die Wahl zwischen Porridge, Eiern und/oder Laugenstangen war wirklich schwer. Es regnete in Strömen.
So entschlossen wir uns, mit der Lazidbahn zu fahren und auf schnellstem Weg zur
Hexenseehütte zu laufen. (Tipp: Man bekommt von den Hüttenwirten im Kölner Haus
die Liftkarten mit einem Pfandpreis von 2 €. Diese konnten wir im Bergrestaurant der
Lazidbahn abgeben, das geht aber bestimmt auch an der Hexenseehütte.)
Das Wetter machte uns wirklich zu schaffen und besonders gemein wurde es, als Papa uns ein
wunderschönes Bergpanorama vom Arrezjoch auf das Handy schickte, während wir nicht mal
ansatzweise die Hexenseehütte erkennen konnten. Dennoch machten wir das Beste daraus und
freuten uns über kleine Murmeltiere am Wegrand.
Wie immer ist die letzte Hütte wieder einmal die Beste: Die Wirtsleute Anja und Walter begrüßten uns,
als wir vollkommen durchnässt ankamen. Wir bekamen eine selbstgemachte Kaspressknödelsuppe (sehr zu
empfehlen!) und genossen schon da die unheimlich schöne Atmosphäre. Aufgrund des schlechten Wetters
hatten die meisten Leute abgesagt und außer uns wurden nur noch 3 Leute erwartet. Das sollten wir
noch zu schätzen lernen.
Da wir schon um die Mittagszeit in der Hütte waren, es dann aber aufklarte, machten die Hüttenwirte
uns den Vorschlag, eine kleine Wanderung zum Gmairersee zu machen, der wirklich wunderschön
malerisch liegt. Das Angebot nahmen wir dankend an.
Nachmittags bekamen wir durch Zufall auch noch den Ausblick auf eine riesige Gruppe Steinböcke, die
auf dem gegenüberliegenden Hang Rast machte. Und abends spielten wir gemeinsam mit den Hüttenleuten
und der noch anwesenden Familie einige Runden 'Schwimmen' und fühlten uns wirklich wie Zuhause.
Lediglich die Frage, wie der Hexenkopf zu seinem Namen kam, konnten uns auch die
Einheimischen nicht beantworten. (Hinweise gerne an uns!)
Ein bisschen traurig machten wir uns am nächsten Tag auf den Heimweg, der zunächst verregnet, dann
aber wunderbar sonnig war. Besonders die unglaublich grünen Wiesen in Kombination mit dem malerisch
blauen Himmel machten den Abstieg zu einem tollen Erlebnis. Wir warnen an dieser Stelle vor der
Gruppe Esel, die uns beim Ausziehen der Jacken kurz belästigte!
Fazit: Die Tour war trotz des einen sehr verregeneten Tags wirklich toll. Wir hatten
meistens eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge und besonders die grünen Wiesen vor der
Kulisse des blauen Himmels waren einfach toll. Die Hütten sind in Ordnung, das Kölner Haus
teuer und kein Vergleich zu einer eigentlichen Berghütte.
Durch die möglichen Variationen der Tour ist sie auf jeden Fall für den Einstieg in eine Hüttentour
oder für Familien gut geeignet.
Zum Fotoalbum der "Mädelstour" Furglerrunde 2023